Diejenigen, die so etwas noch nie zuvor gesehen
haben, werden erstaunt darüber sein, diese Piloten in großer
Zahl auf Fanø anzutreffen.
Das liegt daran, daß der recht harte Strand sich dafür hervorragend
eignet und zudem hier fast das ganze Jahr über ein zumeist auflandiger
Wind aus westlichen Richtungen weht. Dieser Südwestwind ist auch
sehr kontinuierlich und so gut wie überhaupt nicht böig,
da der Insel bis nach Großbritannien nichts als Wasser vorgelagert
ist.
Zum Buggyfahren gehört einiges an Übung,
dennoch läßt es sich - genau wie Autofahren - leicht erlernen,
die Koordination des Lenkdrachens mit dem Gefährt ist der springende
Punkt.
Zunächst sollte man ein Segel (sprich:
Lenkdrachen) mit einem weiten Windbereich wirklich gut beherrschen. Es
empfiehlt sich zu wissen, wie und wo der Drachen am meisten Druck aufbaut
und wie er sich in kritischen Situationen, wie z.B. starken Böen,
verhält. Sehr gut zum Buggyfahren eignen sich Vierleiner, aber auch
Lenkdrachen an zwei Leinen, die ausreichend Druck aufbauen, kann man verwenden.
Der Buggy sollte weder zu lang noch zu kurz
eingestellt sein, man sollte mit gestrecktem Bein den Volleinschlag der
Gabel erreichen können.
Für die ersten Fahrversuche ist ein freies, großes Terrain
empfehlenswert, ähnlich dem Übungsplatz für Fahrschüler.
Die erste Schwierigkeit, die auf einen Neuling
zukommt, ist das Wenden - korrekt die "Halse". Sie wird mit dem Wind
gefahren, sollte möglichst
eng sein und der Radius nicht unter ca. 135 Grad betragen. Der Drachen
wird zunächst an den oberen Rand des Windfensters geflogen um Geschwindigkeit
zu verlieren, dann wird bei mäßiger Fahrt das Bugrad eingeschlagen.
Hält man dabei den Drachen in seiner Position, kann man sich voll
auf das Fahrmanöver konzentrieren. Fällt die Halse zu großzügig
aus, kommt es oft vor, daß der Drachen dabei an Druck verliert
und
"abkippt". Dann ist ein Neustart notwendig.
Fortgeschrittene Fahrer lassen den Drachen
am Rand des Windfensters stehen, um den Druck aufrecht zu erhalten
und ziehen
ihn nach der Halse an den anderen Rand des Windfensters.
Außerdem kann man, wenn das Gefühl dafür ausgeprägter
ist, härter an den Wind gehen, um höhere Geschwindigkeiten zu
erzielen oder einen Kurs 'gegen' den Wind fahren, um danach 'mit' dem
Wind wieder zum Ausgangspunkt zu gelangen.
Das Thema Segelfläche, bzw. Zugkraft, wie
auch die Leinenlänge spielt eine weitere wichtige Rolle beim Buggyfahren.
Um einen zugstarken Drachen bei starkem Wind voll ausnutzen zu können,
gibt es beispielsweise die Möglichkeit, die Länge der Leinen
und damit die Zugkraft bei gleichbleibender Segelfläche zu verringern.
Viele Zugdrachen lassen sich sogar direkt an den Anleinpunkten der Waage
fliegen. Das ist besonders für Anfänger ideal, da dabei auch
immer Sichtkontakt zum Drachen herrscht.
Viele Piloten realisieren erst recht spät,
15 cm über dem Boden sitzend mit 50 km/h *ohne Bremse* unterwegs
zu sein. Daher ist vorausschauende Fahrweise auch hier sehr empfehlenswert!
Aber vorsicht: Es ist nicht nur 'cool man',
sondern wenn man die ersten Erfolge und Spaß dabei hat, kommt man
nicht mehr davon los!
Übrigens: Helme, Protektoren wie auch Handschuhe schützen,
denn auf vielen Buggystränden sind auch Strandsegler, Mopeds und
Autos unterwegs ...
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